Das hier ist kein Tagebuch, Erna Sassen


Bei http://www.bloggdeinbuch.de *Klick* ist mir "Das hier ist kein Tagebuch" von Erna Sassen ins Auge gesprungen.
Boudewijn wird von seinem Vater vor die Wahl gestellt, entweder er schreibt ein Tagebuch oder er wird in die Psychiatrie eingewiesen, denn Boudewjin leidet an einer Depression. Er geht nicht mehr zur Schule, verkriecht sich in seinem Zimmer und redet kaum noch. Der Vater hat Angst um ihn, denn seine Mutter nahm sich vor vielen Jahren aufgrund der selben Krankheit das Leben.
"Das hier ist kein Tagebuch" ist natürlich doch eines und zwar wurde es von Boudewijn geschrieben. Zunächst widerwillig und mit allerlei Nebensächlichkeiten beginnt er zu schreiben. Von Seite zu Seite öffnet er sich aber mehr dem Leser, in dem Bewußtsein, dass sein Tagebuch von anderen gelesen wird. 
Der Schreibstil, entspricht dem typischen Sprachstil eines Jugendlichen, der schnell erwachsen werden musste. Aus den Seiten spricht tiefer Schmerz und Wut über den Tod der Mutter und erst nach und nach erfährt man, welche gravierende Auswirkungen dieser Selbstmord auf Boudewijn hatte. Das Thema Depression wird hier sehr eindrücklich und tiefgründig behandelt. Man spürt, dass die Autorin sich auch näher mit dieser Krankheit befasst hat. 
Ich gehe selten auf das Format eines Buches ein, hier finde ich es aber angebracht, denn die Aufmachung gefällt mir ausgesprochen gut. Der Buchdeckel und Rücken ist so verstärkt, dass das Buch nicht wie ein typisches Hardcover wirkt, sondern tatsächlich das Gefühl ein echtes Tagebuch in den Händen zu halten vermittelt. Die Kapitel sind in Tage eingeteilt und sind manchmal kurz in wenigen Sätzen gehalten oder in langen Abschnitten.
Wer sich für das Thema Depression interessiert und und gern Geschichten liest die den Leser tief berühren ist mit diesem Buch sehr gut bedient.

Inhalt

Er tut es widerwillig, aber doch. Tag für Tag zeichnet Boudewijn auf, was mit ihm los (bzw. nicht los) ist, was er fühlt (oder nicht fühlen kann), weil das passiert ist: Seine Mutter hat sich umgebracht. 
Schreibend, denkend und erinnernd löst er sich allmählich aus der Starre einer tiefen Depression. Und die Wut auf diese 'dumme egoistische Kuh!' weicht echter Trauer.


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