Licht Aus!, Richard Laymon




Nachdem mir "Die Klinge" von Richard Laymon nicht wirklich gefallen hatte, wollte ich dem Autor eine weitere Chance geben.
Im Kino Spukpalast werden neben normalen Horrorfilmen auch Kurzfilme über den Vampir Schreck gezeigt. Als Brit sich einen dieser Filme ansieht, in dem einer jungen Frau die Kehle durchgeschnitten wird, wundert sie sich, denn die Schauspielerin hat verblüffende Ähnlichkeit mit ihrer Freundin Tina. Sie beschließt der Sache auf den Grund zu gehen und ahnt nicht, dass auch sie bald eine Hauptrolle spielen wird.
Es werden mehrere Handungstränge aufgebaut, die alle miteinander verknüpft sind und am blutigen Ende zusammen laufen. Neben Brit gibt es noch Connie und Pete, die sich gerade kennen und lieben lernen. Dann spielen Dal und Elizabeth eine irre Rolle in dem Roman und ihr eigenes perfides Spiel und natürlich darf der Hauptdarsteller Schreck mit seiner Filmcrew nicht fehlen.
Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und ich konnte problemlos der genial kranken Handlung folgen.
Sehr gelungen waren die kurzen blutigen und brutalen Filmsequenzen, welche den Leser in die Welt der "Snuff-Movies" entführt. Da wird gehackt, gewürgt, zerstückelt und gefoltert und immer musste ich daran denken, dass es diese Filme tatsächlich gibt.
Trotzdem konnte ich mich dem sadistischen Sog, den der Autor mit seiner rasanten Schreibweise ausübt, nicht entziehen und zugegeben manchmal musste ich auch ein wenig schmunzeln, wenn Schreck in bester Splatter Manier sich durch die vielen Hauptdarstellerinnen hackt. Ich bin froh dem Autor eine zweite Chance gegeben zu haben, denn "Licht aus" hat mich sehr gut unterhalten. In Zukunft werde ich mich aber immer im Kino umdrehen und schauen wer hinter mir sitzt...denn man weiß ja nie...

Inhalt:


In diesem Kino spielt der Tod die Hauptrolle ...

Als Brit in einem Kino den Film SCHRECK, DER VAMPIR sieht, wundert sie sich: Die junge Frau, der man die Kehle durchschneidet, ist das nicht ihre Freundin Tina? Aber die ist doch keine Schauspielerin!
Brit ahnt noch nicht, das auch sie bald die Hauptrolle in einem Film spielen wird - in SCHRECK, DER INQUISITOR ...
Buchinfos: Broschiert 12,80 Euro
                    272 Seiten
Herausgeber: FESTA VERLAG *Klick*
  • ISBN-10: 3865521665
  • ISBN-13: 978-3865521668

Dark Wonderland, A.G.Howard




Was geschah nachdem Alice das Wunderland wieder verlassen hatte? Gute Frage, die mir in "Dark Wonderland" beantwortet wurde.
Alyssa ist eine Nachfahrin von Alice Liddell-besser bekannt als Alice im Wunderland. So ist es nicht verwunderlich, dass sie genau wie ihre Mutter Blumen und Insekten flüstert hört. Als ihre Mutter den Verstand verliert und sich deren Zustand immer mehr verschlechtert, erkennt Alyssa, dass sie den Fluch der auf ihrer Familie liegt brechen muss. Dafür muss sie das Wunderland mit ihrer großen Liebe Jeb betreten und erkennen, dass dieses viel finsterer ist als sie es aus den Büchern kennt. Auf der anderen Seite steht ihnen der zwielichtige und verführerische Morpheus bei.
Nun ja, man muss der Autorin zu Gute halten, dass sie eine wirklich außergewöhnliche und düstere Fantasie hat. Die Wunderlandfiguren wirken sehr grotesk und haben nichts mit der bunten und fröhlichen Buchvorlage von Alice im Wunderland gemeinsam.
Der Schreibstil ist sehr poetisch und wortgewaltig, was leider in einigen Szenen die Spannung auf Null sinken lässt. Hier wäre weniger mehr gewesen. 
Die Grundidee fand ich sehr gelungen, die Geschichte passt perfekt zum Orginal und fügt sich sehr gut an. Man sollte sich mit der Vorgeschichte von dem Autor Lewis Carroll schon ein wenig auskennen um die Familiengeschichte von Alyssa zu verstehen, denn "Dark Wonderland" nimmt direkten Bezug darauf und man trifft auf einige bekannte Figuren. Aber man lernt auch neue Charaktere kennen die sich sehr gut in die Geschichte einfügen und in das dunkle Wunderland passen.
Was mich extrem gestört hat waren die Hauptfiguren. Jeb der Held und beste Freund mit blütenweißer Weste war irgenwie zu perfekt. Morpheus der Jugendfreund mit seiner zwielichtigen Art war einfach zu verführerisch und Alyssa die tragische Heldin, geplagt von Selbstzweifeln war mir persönlich viel zu naiv und hormongesteuert. Die unausweichliche Dreiecksbeziehung zog sich viel zu sehr in die Länge und nahm für meinen Geschmak zu viel Platz in der Story ein. Jedes Zusammentreffen der beiden männlichen Charakter mit dem Weiblichen war gespickt mit einem zu großen Hormonüberfluß. Auch hier wäre weniger mehr gewesen und hätte die Hauptprotagonistin sympatischer wirken lassen, so hat sie einfach nur das Bild eines naiven und dummen Teenagers verkörpert der seine Gefühle nicht im Griff hat und an nichts Anderes denken kann als ans vög...naja ihr wisst schon.
Schade hätte die Autorin sich mehr auf ihre Fantasywelt konzentriert und weniger auf die Dreiecksbeziehung und die doch sehr überraschenden Wendungen etwas mehr ausgebaut wäre das ein tolles Buch geworden, so haben mich die sehr farblosen Charakter sehr enttäuscht und der Geschichte ihren Charme genommen. Ob ich die nachfolgenden Bände lesen werde kann ich noch nicht sagen, es ist fraglich ob die auf Deutsch erscheinen werden, im Englischen ist mittlerweile der 3. Abschlussband erschienen. Man kann "Dark Wonderland" aber auch als Einzelband lesen, es gibt ein abschließendes Ende, welches nur wenig Fragen offen lässt.

Inhalt:

Alyssa kann Blumen und Insekten flüstern hören, eine Gabe, die schon ihre Mutter um den Verstand brachte. Denn sie sind die Nachfahrinnen von Alice Liddell – besser bekannt als Alice im Wunderland. Als sich der Zustand ihrer Mutter verschlechtert, kann Alyssa ihr Erbe nicht mehr leugnen, sie muss jenen Fluch brechen, den Alice damals verschuldet hat. Durch einen Riss im Spiegel gelangt sie in das Reich, das so viel finsterer ist, als sie es aus den Büchern kennt, und zieht dabei ihren besten Freund und geheime Liebe Jeb mit sich. Auf der anderen Seite erwartet sie jedoch schon der zwielichtige und verführerische Morpheus, der sie auf ihrer Suche leitet. Aber wem kann sie wirklich trauen?...

Buchinfos: Hardcover 17,99 Euro
                464 Seiten
Herausgeber: Randomhouse/ cbt Verlag *klick*
Ab 14 Jahren empfohlen


  • ISBN-10: 3570163199
  • ISBN-13: 978-3570163191



Gott, du kannst ein Arsch sein, Frank Pape




Vor ein paar Tagen erreichte mich ganz besondere Post. Der Autor Frank Pape hat mir ein Exemplar seines Romans "Gott, du kannst ein Arsch sein" zugesendet.
Stefanie hat einen austherapierten Lungentumor und nur noch wenige Monate zu leben. Das Buch begleitet sie auf eine hoch emotionale Reise durch ihre letzten 296 Tage voller Liebe, Wut, Verzweiflung und Rebellion.
Auf dem Buchrücken ist folgendes Zitat des Autors "Ich will,dass ihr lacht, dass es weh tut, dass es euch verändert, dass ihr das Leben spürt." Genau das hat er erreicht, ich habe gelacht, geweint und mit Stefanie gelitten, auf jeder einzelnen Seite. Das Buch ist aus der Sicht von Stefanie geschrieben und begleitet sie vom Anfang bis zum Ende auf ihrem schweren Weg. Der Schreibstil ist leicht und geht unter die Haut, zumal der Autor genau weiß von was er da schreibt, denn Frank Pape engagiert sich ehrenamtlich aktiv in der Hospizarbeit und begleitet sterbende Patienten. 
Ich habe mich während des Lesens an meine Zeit als Krankenschwester auf der Onkologie zurück erinnert und Stefanies Geschichte mit einem lachenden und einem weinenden Auge verfolgt.
Denn so tragisch die Geschichte ist und man wirklich oft denkt "Gott, du kannst ein Arsch sein" so spricht auch viel Liebe an das Leben und ein gewisser Friede aus den Worten.
Der Roman bietet einen tiefen Einblick in das Sterben und wirkt noch sehr lange nach.

Inhalt:


Provokant, natürlich und unzensiert. Ehrliche Worte einer jungen Rebellin wurden zum Titel ihres Buches. Stefanie erfährt wenige Wochen nach ihrem 16. Geburtstag, dass sie in 6-12 Monaten sterben wird. Von nun an rechnet sie ihre Zeit runter, ohne das genaue Enddatum zu kennen und merkt, wie bedeutend die Selbstverständlichkeit des Lebens ist. Das Buch ist eine hoch emotionale Reise durch 296 Tage voller Liebe, Enttäuschungen, Hass, Wut und Rebellion. Es weckt neuen Lebensgeist und gibt einen tiefen und realen Einblick in das Sterben...


Buchinfos: Hardcover 16,90 Euro

                136 Seiten
Herausgeber: Tour des Lebens
Erscheinungsdatum: 1. Dezember 2014
Ab 14 Jahren empfohlen


  • ISBN-10: 3981699807
  • ISBN-13: 978-3981699807


Die Unberührten, Pamela Erens



Vom C.H.Beck Verlag *Klick* habe ich "Die Unberührten" von Pamela Erens als Rezensionsexemplar erhalten . Vielen Dank dafür.
Das Buch erzählt die Geschichte von der Jüdin Aviva und dem Koreaner Seung. Die aufregende Liebesbeziehung spielt sich 1979 in einem amerikanischen Eliteinternat ab. Die öffentlich zur Schau getragene Sinnlichkeit gefällt zu dieser Zeit nicht jedem.
Die Geschichte wird von Bruce Bennett-Jones erzählt, einem Mitschüler der Beiden. Berichtet dieser anfangs noch neutral, wird der Erzählstil mit fortschreitender Handlung jedoch immer missgünstiger, denn hinter der glücklichen Fassade des Paares verbergen sich dunkle Regenwolken. Bruce sieht sich irgendwann aus persönlichen Gründen veranlasst eine Intrige gegen diese Liebe zu spinnen, mit unwiderruflichen Folgen.
"Die Unberührten" erzählt von der dunklen Seite der Jugend und nimmt kein Blatt vor den Mund. Die Autorin ermutigt hinter die Fassade der scheinbar perfekten Charakter zu blicken.
Sie beschreibt den schweren Weg des Erwachsenwerden und berichtet von den Wirren und Aufregungen der ersten Liebe.
Mit klaren Worten und ohne Beschönigungen schreibt Pamela Erens über die Entdeckung der Sexualität und zeigt ein Internatsleben auf, das geprägt war von Drogen, Neid und Missgunst.
So ist es nicht verwunderlich, dass die anfangs starke Liebe sich in einer Abwärtsspirale befindet und schließlich in einer Katastrophe endet.
Der Schreibstil war ungewöhnlich. Mit vielen Worten wurde einiges erzählt, aber nicht alles war wichtig für die Handlung. Es hat ein Wenig gedauert bis ich in die Geschichte richtig eingestiegen bin und meiner Meinung nach hat sich die Story stellenweiße etwas in die Länge gezogen. Es wäre fesselnder gewesen, wenn man die eigentlich sehr interresante Grundidee des Romans etwas gekürzt hätte.
Im Ganzen betrachtet hat mir das Buch dennoch gut gefallen. Es zeigt sehr daramatisch auf, welche Folgen Vorurteile und Missgunst haben können, mit sehr starken und ausgeprägten Charaktern.

Inhalt:

Beinahe harmlos beginnt Bruce Bennett-Jones die Geschichte einer Dreiecksliebe in einem vornehmen Internat 1979 an der Ostküste der USA zu erzählen, eine Geschichte von erster Liebe und Entdeckung der Sexualität. Bis auf einen anfänglichen Übergriff ist er der ausgeschlossene Beobachter, der die Liebe zwischen der Jüdin Aviva und dem Koreaner Seung so aufmerksam, neidvoll und beinahe fassungslos verfolgt wie das ganze Internat. Mit ihrer überschäumenden Körperlichkeit bringen sie Schüler und Kollegium fast an den Rand. Aber in Wahrheit sind Aviva und Seung auf tragische Weise gleichsam festgefroren an der Schwelle zur Initiation und Bruce hat gute Gründe, sich im Nachhinein vorzustellen, was wohl genau zwischen ihnen abgelaufen ist. Denn er ist weit mehr als ein neutraler Beobachter. ...




Blutwinter, Markus Flexeder



Dieses Buch stand schon eine Weile auf meiner Wunschliste. Das Cover und der Klapptext hatten mich neugirig gemacht.
Die Journalisten Korbinian Lallinger und Norbert Aumüller besuchen die alte Maria Stadler im Altenheim. Sie möchten mehr über die sogenannte Blutnacht von Wolfsham erfahren. Was ist damals 1920 wirklich passiert, als ein Fremder 25 Menschen in einer Nacht ermordete? Mit archivierten Zeitzeugenberichten versuchen sie der alten Stadler die Mordnacht wieder in Gedächtniss zu rufen. Doch die Dame scheint nur widerwillig Auskunft zu geben. Steckt da womöglich doch mehr dahinter?
Der Großteil der Geschichte wird mit Hilfe der Tatsachenberichte und Zeugenaussagen der damaligen Anwohner erzählt und der Leser wird dadurch direkt in das Jahr 1920 befördert. Man erfährt nicht nur Einzelheiten über die Blutnacht, sondern lernt auch jeden Zeitzeugen besser kennen und kann sich so besser in die Personen und die damalige Zeit hineinversetzen. Auf sehr sympatische Art und Weise gelingt es dem Autor Markus Flexeder bei dem Leser das eigene Kopfkino anzukurbeln. 
Es verliert nichts von seiner Grausamkeit wenn man von den jeweiligen Bewohner erfährt wie bestialisch die Opfer zugerichtet wurden. In kurzen Passagen hat man auch die Möglichkeit durch die Augen einiger Opfer zu blicken.
Dem Autor ist es gelungen die schnell aufgebaute Spannung bis zum Schluss zu halten und die Geschichte in einem überraschenden Finale enden zu lassen, mit dem ich so nicht gerechnet habe.
Auch wenn der Hauptteil der Handlung um 1920 spielt, ist dieser Krimi doch zeitlos und hat mich sehr gut unterhalten. Ich forsche jetzt mal nach ob die ganze Story auf einer wahren Begebenheit beruht, denn irgendwie, am Ende, wird da was...ach lest das Buch selbst, dann wisst ihr warum ich der Sache gern nachgehen würde.

Inhalt:

Winter 1920, kurz vor dem Nikolaustag: Durch den knietiefen Schnee kommt das Böse in das Tal hinabgestiegen. »Der Teufel wars«, erzählt man sich später über den Unbekannten, der 25 Bauersleute ermordete und dabei keine Gnade kannte. Im Jahr 2005 machen sich zwei Journalisten auf, das Rätsel um die Blutnacht von Wolfsham endgültig zu lüften. Mithilfe archivierter Zeugenaussagen voll von Geschichten über Raunächte, Aberglauben und den Teufel versuchen sie, die Fragmente Stück für Stück zusammenzufügen. Doch nur die 95-jährige Maria Stadler vermag ihre offenen Fragen womöglich noch zu beantworten. Aber die gibt nur äußerst widerwillig Auskunft ...







Ewiglich...Dornröschen?, Olga A.Krouk



Bei www.bloggdeinbuch.de *Klick* war auch mal wieder etwas interessantes zum Lesen für mich dabei, da musste ich mich einfach bewerben und war froh, dass mein Blog vom u-line-verlag *Klick* für ein Rezensionsexemplar ausgewählt wurde.
Ly ist chaotisch, ungeküsst, steht auf Heavy-Metal und verabscheut Pink und Tüll. Plötzlich findet sie sich aber im Körper einer Prinzessin wieder und steckt mitten im Kampf gegen eine böse Hexe die ihr nach dem Leben trachtet. Zu allem Überfluss soll sie in dem fremden Märchenreich auch noch das Herz des hiesigen Prinzen erobern. Das Ganze entpuppt sich als Casting in bester Bachelor Manier.
Verzweifelt versucht Ly den Weg zurück in ihren alten Körper zu finden, der allen Anschein nach in einen hundertjährigen Schlaf gefallen ist.
Zuallererst "Ewiglich...Dornröschen?" ist kein "Selection" Verschnitt, da ähnelt das Buch eher einer Märchensammlung. Mit viel Witz, Sarkasmus und Fantasie schreibt die Autorin Olga A.Krouk ihre ganz eigene Version des Märchenklassikers und erschafft damit eine Heldin die sehr sympatisch und absolut rosarotuntauglich ist. 
Mit einem regelrechten Dauergrinsen konnte ich den Roman innerhalb weniger Tage lesen, wobei sich die Story kurzzeitig zwischendrin in eine sehr ernste Richtung entwickelt. 
Das Buch ist eine leichte Lektüre mit einem lockeren Scheibstil und perfekt für Zwischendurch. Von mir aus, hätte die Geschichte ruhig noch länger sein dürfen, wobei mit rund 180 Seiten bei dieser Story definitiv keine Langeweile aufkommt. Eine Liebesgeschichte gibt es natürlich auch, welche aber keinesfalls kitschig beschrieben ist. Das Ende fügt sich perfekt an die sehr humorvolle Geschichte an. Süß süßer Ly? Nein wohl eher nicht, besser passt rockig, rockiger...Ewiglich...Dornröschen.

Inhalt:

Wann hat dieser bescheuerte Prinz es nur geschafft, aus Was für ein aufgeblasener Vollidiot ein Der hat was ... zu machen? Möge der Kelch an mir vorübergehen. Ich bin doch überhaupt kein Typ für diesen Der hat was ... -Unsinn! Ly chaotisch, fast 16 und ungeküsst ist stolze Gründerin einer Heavy-Metal-Band und so ganz und gar nicht zur Prinzessin geeignet. Bis sie sich im Körper einer Königstochter wiederfindet. Mit den schönsten Mädchen der Märchenwelt soll sie nun um das Herz des hiesigen Prinzen kämpfen. Damit hat Ly allerdings wenig am Hut. Von ihrer rockigen und rosarot-untauglichen Art bekommt nicht nur der Zeremonienmeister einen Blutsturz, damit haut sie auch den glorreichen Prinzen glatt von seinem edlen Gaul weg. Intrigen, Flüche (uralte und What the f*** ) sowie zerronnene Wimperntusche stehen prompt an der Tagesordnung. Wird Ly den Weg zurück in ihren Körper finden, der allem Anschein nach in einen hundertjährigen Schlaf gefallen ist?...



Was fehlt wenn ICH verschwunden bin, Lilly Lindner




Bei vorablesen.de hatte ich mich mal wieder für ein interessantes Buch beworben, weil mir die Leseprobe so gut gefallen hatte.
Phoebe und April sind Schwestern.Während April, die Ältere, mit Magersucht in der Klinik liegt, schreibt Phoebe ihr mehrere Briefe um ihr wieder Mut zu machen und ihr zu zeigen wie sehr sie vermisst wird.
Das ganze Buch ist in der Briefform geschrieben. In der ersten Hälfte liest man die Briefe von Phoebe an ihre große Schwester und in der Zweiten die von April an ihre kleine Schwester Phoebe.
Ja, das ist schon die ganze Zusammenfassung der Geschichte. Hört sich jetzt vielleicht langweilig an, ist es aber überhaupt nicht. Denn Phoebe und April verbindet etwas Wunderbares, was ihnen aber oft auch das Leben zur Hölle macht. Leider ist das vermeidlich Besondere auch mit ein Grund warum April jetzt in der Klinik um ihr Leben kämpfen muss.
Es schmerzt unheimlich zu Lesen wie die kleine Schwester mit ihren Briefen verzweifelt versucht die große Schwester zu retten, während diese einen scheinbar aussichtslosen Kampf mit ihrer Krankheit führt.
Der Einstieg in das Buch fiel mir ehrlich gesagt recht schwer und ich war nach den ersten 6 Briefen kurz davor das Buch wegzulegen, denn der Schreibstil, in diesem Fall eher Erzählstil, ist anfangs doch sehr ungewöhnlich und auch nicht ganz einfach zu lesen, auch kam mir alles ein wenig verworren und seltsam vor. Zum Glück habe ich weiter gelesen, DENN die sehr wortgewaltige Art zu erzählen ist beabsichtigt und gehört zu der Geschichte dazu, lässt man sich darauf ein und kennt ersteinmal den Grund, warum Phoebe schreibt wie sie eben schreibt, dann liest man das Buch mit ganz anderen Augen. Jede Zeile, jede Aussage von ihr brennt sich ein und hinterlässt einen traurigen Nachgeschmack.
Bei den Briefen von April gab es für mich dann kein Halten mehr, ich habe das restliche Buch jämmerlich geheult, bis zum letzten Satz, denn erst jetzt begreift man das ganze Ausmaß der Geschichte.
"Was fehlt wenn ICH verschwunden bin" ist ein Buch, das schockiert, zum Nachdenken anregt und sehr berührend ist. Für mich ein Highlight unter den Jugendbüchern.

Inhalt


April ist fort. Seit Wochen kämpft sie in einer Klinik gegen ihre Magersucht an. Und seit Wochen antwortet sie nicht auf die Briefe, die ihre Schwester Phoebe ihr schreibt. Wann wird April endlich wieder nach Hause kommen? Warum antwortet sie ihr nicht? Phoebe hat tausend Fragen. Doch ihre Eltern schweigen hilflos und geben Phoebe keine Möglichkeit, zu begreifen, was ihrer Schwester fehlt. Aber sie versteht, wie unendlich traurig April ist. Und so schreibt sie ihr Briefe. Wort für Wort in die Stille hinein, die April hinterlassen hat...




Zu diesem Buch gibt es auch einen sehr persönlichen Trailer dieser Autorin, mit bewegenden Geständnissen.








Wind von Westen, Cordula Broicher



"Wind von Westen" habe ich in einer Wanderbuchgruppe entdeckt und da mich der Klapptext neugierig gemacht hat, habe ich mich gleich mal für das Buch beworben.
Balthasar ist schon seit Jahren in die junge Halfin des Kirchhofs Agnes verliebt. Er sieht sich am Ziel seiner Träume als er die junge Witwe heiraten darf. Doch am Hochzeitstag schaut er nur in feindselige Gesichter. Er versucht alles um das Herz seiner Frau zu erobern und sich gegen die Tyrannei von Agnes Vater zu behaupten, denn Balthasar weiß ihm läuft die Zeit davon. Die Alliierten pressen die letzten Heu- und Haferrationen aus den Bauern heraus und von Westen droht der Einmarsch der französischen Revolutionsarmee. Plötzlich befinden sich Balthasar und seine neue Familie zwische den Fronten und sie müssen um ihr Überleben kämpfen.
Mit "Wind im Westen" hat Cordula Broicher eine Familiensaga vor dem Hintergrund der Französischen Revolution geschaffen.
Die Geschichte wird aus der Sicht der Großbauerfamilie erzählt und wechselt zwischen den Perspektiven der verschiedenen Bewohner. Dabei lernt man diese nach und nach näher kennen.
Der Einstieg ist mir etwas schwer gefallen, da doch anfangs sehr viele Namen auf mich eingeprasselt sind. Um so besser hat mir die Geschichte dann aber gefallen, nachdem ich alle Personen zuordnen konnte und wußte wie sie zwischenmenschlich zueinander stehen.
Am Ende war ich sogar traurig, dass die Geschichte um Balthasar und Agnes schon vorbei war, denn gern hätte ich noch viel mehr von dieser Familie erfahren, bei der ich mich als Leser irgendwann als einen Teil gesehen habe.
Die verschiedenen Charaktere sind facettenreich gestaltet und jeder durchlebt seine eigene Entwicklung. Dabei wächst einem der ein und andere Chakter sehr ans Herz
Eine packende Familiengeschichte die Lust auf mehr macht, denn die Story um Balthasar ist sicherlich noch nicht fertig erzählt.

Inhalt:


Niederwesseling 1793. Agnes, die junge Halfin des Kirchhofs, ist nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes gezwungen, sich so bald wie möglich neu zu vermählen. Die Wahl ihres Vaters Jakob Frings fällt auf Balthasar Broicher, den fünften Sohn eines wohlhabenden Halfen aus dem benachbarten Godorf. Die Zeiten sind unruhig. Die Alliierten pressen die letzten Heu- und Haferrationen aus den Bauern heraus, von Westen droht der Einmarsch der französischen Revolutionsarmee. Der Kirchhof ist schon seit langem verschuldet, doch nun drohen Einquartierungen und Repressalien den Menschen im Dorf ihre Lebensgrundlage zu entziehen. Das sind jedoch keine Gedanken, mit denen sich Balthasar dieser Tage beschäftigt, schon seit Jahren heimlich in Agnes verliebt, sieht er sich endlich am Ziel seiner Träume. Doch am Hochzeitstag schaut er nur in feindselige Gesichter. Wird er sich gegen Jakob Frings' Tyrannei behaupten, und, vor allem, wird er das Herz seiner Frau erobern können?


Buchinfos: 11,99 Euro Taschenbuch

                  364 Seiten
                  Verlag: Books on Demand


  • ISBN-10: 3738605916
  • ISBN-13: 978-3738605914



Cordula Broicher wurde 1962 in Hessen geboren. Nach vielen Umzügen in ihrer Kindheit und Jugend wurde sie 1995 in der Schlossstadt Brühl endlich heimisch. Hier lebt sie mit Mann, zwei Kindern, Enkelsohn und Labradorhündin Paula. Bücher waren schon von klein auf ihre Möglichkeit des Rückzugs in eigene Welten, aus denen sie sich auch heute noch manches Mal schwer lösen kann. Ihre Zeit verbringt sie neben Beruf und Schreiben am liebsten mit Lesen oder genießt auf Hundespaziergängen die Natur in der Umgebung.






Der Geschichtensammler, Thomas Franke



Das Buch "Der Geschichtensammler" habe ich bei der lieben Nici in ihrer Buchecke *Klick* entdeckt und mich sofort in das Cover und den Klapptext verliebt.

Der 2. Weltkrieg steht kurz vor seinem Ende. In Berlin gibt es nur noch wenig Widerstand. Auf der Suche durch die völlig zerstörte Stadt nach seiner großen Liebe Emmi , trifft Rasmus auf Erwin, welcher Schutz in einem Keller gesucht hat. Zwischen den Beiden entwickelt sich bald eine echte Freundschaft. Nachdem Rasmus und Erwin in russische Kriegsgefangenschaft geraten, verliert Rasmus immer mehr den Glauben und droht in tiefer Verzweiflung zu versinken, da er nichts über das Schicksal von Emmi weiß. Erwin gelingt es jedoch mit der Kraft der Geschichten die Hoffnung und das Vertrauen in Rasmus wieder aufkeimen zu lassen.
Der Einstieg in das Buch war leicht, denn Thomas Franke hat einen Schreibstil der mir sehr gut gefällt. 
Die Story wird in der dritten Person aus der Sicht von Rasmus erzählt. Unterbrochen wird sie nur von den einzelnen Kurzengeschichten, welche jeweils in sich abgeschlossen sind.
Die eigentliche Geschichte steckt voller Dramatik und schonungslos lernt man die Schrecken des Krieges und der Kriegsgefangenschaft kennen. 
Genauso wie Rasmus hatte ich irgendwann beim Lesen das Gefühl in ein dunkles Loch zu fallen aus dem es keinen Ausweg mehr gibt, ich habe mit ihm gelitten und gebangt und auch mich hat es schier wahnsinnig gemacht nicht zu wissen wie es Emmi geht. Um so mehr wusste ich dadurch Erwin zu schätzen, welcher mit seinen Geschichten mein Herz berührt hat und mir und Rasmus damit Hoffnung geschenkt hat.
Jede einzelne Kurzgeschichte entführt in eine andere Welt und geht unter die Haut. Es verwundert nicht, dass danach sowohl die Charaktere im Buch, als auch der Leser selbst den Gedanken freien Lauf lässt und jeder sich seine ganz eigene Aussage daraus ziehen kann. Der Autor bietet keine abschließende These an sondern lässt Raum für eine eigene Interpretation.
Auch nach dem Lesen bleibt dieses Buch noch lange in Erinnerung. 
Einen kleinen Wermutstropfen gibt es aber, einige Kapitel haben sich für meinen Geschmak etwas zu sehr in die Länge gezogen. Das ist aber schon Jammern auf hohen Niveau. 

Inhalt:


Berlin, 1945: In der zerstörten Hauptstadt tobt die letzte sinnlose Schlacht des untergehenden Dritten Reiches. Der junge Flakhelfer Rasmus Eichdorff scheut kein noch so großes Risiko, um seine heimliche Liebe Emmi in Sicherheit zu bringen. Doch dann gerät er in russische Kriegsgefangenschaft. Desillusioniert, dem Glauben entfremdet und in völliger Ungewissheit über den Verbleib der Frau, die er liebt, droht Rasmus in tiefer Verzweiflung zu versinken. Wären da nicht ein alter Soldat und eine Sammlung allegorischer Erzählungen, die Hoffnung und verschüttetes Gottvertrauen wieder aufkeimen lassen ...





Radioactive, die Verstoßenen. Maya Shepherd








Im Dezember hatte ich bei einem Adventskalendergewinnspiel von der Autorin Maya Shepherd den 4. Teil ihrer Dystopiereihe Radioactive gewonnen. Vor ein paar Tagen kam dann auch endlich der 1. Teil an, nachdem ich ihn bestellt hatte.

Tja ich lese wirklich gern und auch relativ schnell, aber da war ich doch sehr überrascht wie schnell ich das Buch in einer Nachtschicht zu Ende gelesen hatte.
In einer Sicherheitszone haben sich die letzten überlebenden Menschen angesiedelt, nachdem die Erde im dritten Weltkrieg atomar verseucht wurde. Zur Sicherheit hat das totalitäre System jegliche Individualität abgeschafft und die Menschen gentechnisch so verändert, dass alle fast gleich aussehen.  Namen sind überflüssig und so erhält jeder nur eine Nummer. 
D518 ist eine von ihnen und hatte bisher auch keinen Grund ihr Leben, das sie ohne eigenen Willen und Gefühle führt, in Frage zu stellen. Das ändert sich aber als sie von Rebellen entführt wird. Sie erfährt, dass ihr bisheriges Leben eine Lüge ist. Und dann ist da auch noch Finn, einer der Rebellen, der ihr zeigt was Leben ist. 
Ich habe mich in den Schreibstil der Autorin verliebt,  sie schreibt mit einer Leichtigkeit, so dass ich das Buch einfach nicht weglegen konnte, bevor ich nicht das letzte Kapitel gelesen habe. Schon ab der ersten Seite war ich gefesselt und sofort in der Geschichte drin.
D518 war mir sehr sympathisch, ihre Entwicklung war absolut nachvollziehbar und authentisch. Maya Shepherd hat mit ihr eine mutige und kluge Heldin erschaffen, die vieles hinterfragt und nicht blauäugig durch die Welt läuft. Die Liebe die sich zwischen ihr und Finn entwickelt ist nicht selbstverständlich und auch nicht überzogen kitschig, sondern mit jeder Zeile nachvollziehbar.
Die Spannung baut sich sofort auf und ich war begierig zu erfahren wie D518 Welt funktioniert und aufgebaut ist. Alle Charaktere sind liebevoll gezeichnet und konnten mich von sich überzeugen. 
Natürlich musste der erste Teil mit einem ganz fiesen Cliffhänger enden, weshalb ich mir noch in der selben Nacht ganz schnell Teil 2 und 3 bestellt habe. Ich muss einfach wissen wie es weiter geht. Mit Radioactive hat die Autorin einen wirklich gelungenen Auftakt zu einer vielversprechenden Reihe geschrieben, die ich jedem Dystopiefan nur weiter empfehlen kann.

Buchinfos: Taschenbuch 9,98 Euro

                      Kindle Edition 3,99 Euro
                      286 Seiten





Passagier 23, Sebastian Fitzek



Entweder man mag seine Bücher oder man mag sie eben nicht. Ich habe mir Passagier 23 blind gekauft ohne zu wissen worum es geht, weil mir die Bücher von Sebastian Fitzek extrem gut gefallen. Ohne zu wissen wovon das Buch handelt, habe ich begonnen zu lesen.
Der Polizeipsychologe Martin Schwartz hat vor fünf Jahren seinen Sohn und seine Frau während einer Kreuzfahrt auf dem Schiff "Sultan of the Sea" verloren. Da niemand ihm sagen kann, was damals eigentlich geschehen ist, ist er seitdem ein psychisches Wrack. Eines Tages bekommt er einen Anruf, in welchem er aufgefordert wird sich sofort an Bord der "Sutan" zu begeben, da es neue Hinweiße auf den Tod seiner Familie gibt. Ein vor ein paar Wochen verschwundenes Mädchen ist wieder aufgetaucht, mit dem Teddybären seines Sohns. Eine aufregende Jagt nach der Wahrheit beginnt.
Ich habe meinen Kauf nicht bereut und bleibe weiterhin ein großer Fan dieses Autors. Ich gehe sogar soweit zu sagen, dass Passagier 23 mit eines seiner besten Werke ist, auch wenn da die Kritikermeinungen weit auseinander gehen. 
Der Herr Fitzek versteht es wie kein Zweiter ein fesselndes und packendes Kopfkino entstehen zu lassen. Für einen guten Thriller muss nicht immer viel Blut fließen,  es reicht wenn man dem Leser eine Story präsentiert, bei der man mit allem rechnen muss und man sich nie sicher sein kann ob man sich auf der richtigen Spur befindet.
Der Autor besitzt einen dunklen Humor der mir extrem gut gefällt und der sich zwischen den Zeilen wieder spiegelt, für mich lockert das die oft düsteren Geschichten sehr auf und dadurch sticht er meiner Meinung nach deutlich aus der Masse der ganzen Thrillerautoren heraus.
Es spannend wenn man mit dem Autor in die Abgründe der menschlichen Psyche blickt.
Ich kann nur sagen, wo ein Fitzek drauf steht ist auch einer drin und man sollte auch nichts daran ändern, solange es noch so gut funktioniert. Ganz klar gibt es dafür 5 von 5 Sternen, mir hat das Buch wirklich sehr gut gefallen und auch den nächsten Fitzek werde ich mir wieder blind kaufen.

Inhalt:


Jedes Jahr verschwinden auf hoher See rund 20 Menschen spurlos von Kreuzfahrtschiffen. Noch nie kam jemand zurück. Bis jetzt ... 

Martin Schwartz, Polizeipsychologe, hat vor fünf Jahren Frau und Sohn verloren. Es geschah während eines Urlaubs auf dem Kreuzfahrtschiff „Sultan of the Seas“ – niemand konnte ihm sagen, was genau geschah. Martin ist seither ein psychisches Wrack und betäubt sich mit Himmelfahrtskommandos als verdeckter Ermittler. 
Mitten in einem Einsatz bekommt er den Anruf einer seltsamen alten Dame, die sich als Thrillerautorin bezeichnet: Er müsse unbedingt an Bord der „Sultan“ kommen, es gebe Beweise dafür, was seiner Familie zugestoßen ist. Nie wieder wollte Martin den Fuß auf ein Schiff setzen – und doch folgt er dem Hinweis und erfährt, dass ein vor Wochen auf der „Sultan“ verschwundenes Mädchen wieder aufgetaucht ist. Mit dem Teddy seines Sohnes im Arm... 


Buchinfos: Gebundene Ausgabe 19,99 Euro

                    432 Seiten
                    Herrausgeber: Droemer HC