Michèle rezensiert: "Götterblut" von Stella A. Tack


Michèle von 
rezensiert:





 
Es gibt fünf Dinge,
die du wissen solltest,
bevor du dieses Buch liest.

1. Mein Name ist Warrior Pandemos.
2. Ich bin die Tochter der größenwahnsinnigen
Götter Hades und Aphrodite.
3. Ich wurde mit einem Gendefekt geboren, der sich Medusa-Effekt nennt. Soll heißen? Sieh mich an und du verlierst den Verstand!
4. Obwohl ich im Gegensatz zu meinen Eltern menschlich bin, passieren in letzter Zeit ziemlich schräge Dinge.
Ich meine, ist es normal plötzlich silbern zu bluten?
Stimmen im Kopf zu hören? Oder von einem Baum aufgespießt zu werden, ohne dabei … na ja, draufzugehen?
5. Tja, und schließlich bin ich in der Hölle einem Gefängnisflüchtigen über den Weg gelaufen. Sein Name ist Peace.
(Sohn des Zeus/ arroganter Arsch/ verboten heiß/ seelenlos …)
Er versucht mit einem absolut hirnrissigen Plan die Götter aus dem Olymp zu stürzen. Und ich?
Ich werde ihm dabei helfen.


Meinung


AHHHH, DIESE DIALOGE.
DIESER SARKASMUS.
DIESER HUMOR.
Witzig.
Spritzig.
Verrückt.
Explosiv.
Anders.
Berauschend.
Prickelnd.
Einfach GÖTTLICH.

Himmel, diese Frau kann schreiben. Sie weiß, wie man Leser unterhält.
So sehr, dass auch ein fast 500 Seiten Buch wie ein Klacks erscheint.
Gut, ich gebe zu, am Anfang zog es sich ein wenig, weil Warrior ihren Weg in der Hölle alleine beschritten hat und man sich erst ans Tempo gewöhnen musste, aber dann...
...schickt sie den Leser in den himmlischen und höllischen Wahnsinn.
Und der ist so ganz anders als gewohnt.
Modern. Neu.
Mit sprechenden Höllenhunden und komasaufenden Gottheiten.
Mit skorpionigen Riesenfüchsen und dem Tartarosmonster.
Mit fliegenden Seelen und handzahmen Basilisken.

Dieses Buch ist einfach abgefahren.
Es ist eine scheinbar unglaublich überhäufte Ansammlung von Klischees und Nicht-Klischees, von allen möglichen Fantasyaspekten die es gibt, gepaart mit Action, Spannung und dem gewissen Etwas.
Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, wie ich dem gerecht werden beziehungsweise das beschreiben soll.

„Zwei Dinge waren mir jetzt klar. Erstens: Die Götter waren vollkommen bekloppt. Zweitens: Ich war mir nicht sicher, ob ich diese Golfrunde unbeschadet überstehen würde.“
(Seite 181)

„Kommst du, Brave?“
„Nein, ich bleibe liegen. Es riecht so gut nach Würstchen.“
„Das ist deine Nase.“
„Wahnsinn, meine Nase hat ungeahntes Potenzial.“
„Komm, hoch mit dir, du Bockwurst.“
(Seite 245)


Zum oben bereits angesprochenen Schreibstil muss ich nicht mehr viel sagen.
H-A-M-M-E-R.
Ich mag wirklich kaum glauben, dass Götterblut ein Debüt ist.

Bevor ich hier weiter in Lobeshymnen abschweife, noch kurz etwas zum Inhalt:
Als Leser begleitet man Warrior, Tochter der Aphrodite und des Hades, auf ihrem Abenteuer das sich „Leben mit Gendefekt - die Analen einer Missgeburt“ nennen könnte.
Warrior leidet unter dem Medusa-Syndrom, jeder, der sie ansieht, wird früher oder später verrückt.
Und mit dieser „Krankheit“ genießt sie leider auch kein hohes Ansehen.
Bis auf ihren Bruder Madox und ihre Schwester Diamond scheint sie keine Freunde zu haben.
Nachdem sie in Abaddon in jegliche Fettnäpfchen getreten ist, die sie finden konnte, wird sie zu Hausarrest in London verdonnert und ab da nimmt das Schicksal seinen ganz eigenen Lauf.

Auf ihrer Reise durch den Olymp, den Tartaros, die Unterwelt des Tartaros und diverse andere geniale Orte, die die Autorin sich überlegt hat, durchlebt Warrior eine Rundumerneuerung.
Wie diese aussieht - das müsst ihr selbst erleben.
Aber lasst euch gesagt sein - es wird kräftezehrend, atemberaubend, unwirklich, herzschlagbeschleunigend, phänomenal genial.

In Götterblut kommt so viel zusammen, was man sich eigentlich nie hätte zusammen vorstellen können.
Die Autorin hat es jedoch geschafft aus diesem Knäul und Gewirr an Eindrücken, Empfindungen und Erstaunlichem etwas zu schaffen, das einen schlichtweg begeistert.
Allein die Beziehung zwischen Peace und Warrior ist pure Leidenschaft.
Mit so wenig und doch so vielen Worten hat sie die Atmosphäre und das Knistern in der Luft perfekt auf Papier gebannt.
Ein Buch, das definitiv ein Kinofilm werden sollte!
Ehrlich, ich kann nicht viel mehr dazu sagen.


Fazit:

Götterblut ist ein absolutes Must-Read im Fantasy-Bereich.
Mit genau der richtigen Mischung aus Sarksamus, Kopfkinotalent, mythischen Wesen, Neuheiten, göttlicher Arroganz und blauhaarigem Übermut hat die Autorin hier eine Geschichte geschaffen, in man sich einfach kopfüber hineinstürzen muss.

Jeder sollte einmal die Welt durch Warriors Augen erleben und auf die witzigste Art und Weise den Olymp zerfallen sehen können.
Für mich jetzt schon ein Jahreshighlight - ganz klar 5 von 5 Suchti-Sterne.

P.S. Danke Stella, dass du mein 100stes Buch dieses Jahr zu einem Highlight gemacht hast.
P.P.S. Ist dir die 666 am Ende deiner ISBN aufgefallen? Ist das Zufall oder Absicht?




Hier gehts zur Facebookrezension    


Stella A.Tack
"Götterblut"
Genre: Fantasy
Taschenbuch: 14,90 €
eBook: 4,99 €
480 Seiten Printausgabe
Herausgeber: Drachenmond Verlag
Erscheinungsdatum: Oktober 2017
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